Statt die Schulbank zu drücken, durften wir am Montag, den 10.10.2022, den Vormittag im Wald verbringen und somit unser neues Thema im Heimat- und Sachunterricht hautnah erleben. Mit großer Vorfreude liefen wir bei strahlendem Sonnenschein über die Felder in Richtung Oberholz.
Dort erwartete uns Lukas Haftner, der Revierförster für die Wälder der Gemeinden Gochsheim, Schonungen und Schwebheim, im sogenannten grünen Klassenzimmer. Nach der Begrüßung und dem Verteilen der Namensschilder aus kleinen Baumscheiben ging es auch schon mit dem ersten Experiment los. Der aufwendig gestaltete Versuchsaufbau widmete sich den Eigenschaften und Fähigkeiten des Waldbodens im Vergleich zum Ackerboden. Schnell wurde klar: Das Erdreich des Waldes schützt uns vor Überschwemmungen, verhindert Erosionen und filtert unser Trinkwasser.
Als wir uns mit offenen Augen und Ohren auf den Weg zur nächsten Station machten, entdeckten wir zahlreiche weitere Wunder der Waldes und staunten über die große Vielfalt dieses Lebensraumes. Da der Herbst bereits Einzug ins Land gehalten hat, konnten wir unzählige Baumfrüchte und Pilzarten finden. Sogar ein aus den Ästen gefallenes, verlassenes Nest eines Eichelhähers stöberten wir im Laub auf.
Nun durften wir mit verbundenen Augen den glatten Stamm einer Hainbuche ertasten und im Anschluss die raue, gefurchte Rinde einer Eiche befühlen. Jetzt konnten wir nachvollziehen, warum der Schwarzspecht seine Nisthöhlen nur in Buchen meißelt - der Marder, der gerne Nester ausraubt, kann glatte Stämme nicht erklettern! Nachdem Familie Schwarzspecht ihre Höhle verlassen hat, ziehen schnell neue Bewohner wie beispielsweise Eichhörnchen, Fledermäuse oder andere Singvögel ein. Im Wald bleibt keine Nische ungenutzt!
Wieder marschierten wir ein Stückchen durch den Wald, wobei uns Herr Haftner geduldig und fachkundig all unsere Fragen beantwortete und uns an seinem reichhaltigen Wissen teilhaben ließ. Auf einer kleinen Lichtung durften wir uns schließlich eine Pause gönnen und ließen uns den Proviant aus unseren Rucksäcken schmecken.
Auch der zweite Teil unserer Waldexkursion war sehr spannend für uns. Wir durften die Jagdweise des Luchses spielerisch entdecken und stellten fest, dass Rehe ein sehr gutes Gehör haben müssen, um zu überleben. Spiegel erlaubten uns beim Gehen, die Baumkronen im Blick zu behalten und boten uns somit eine ganz neue Perspektive. Wir erfuhren, warum sich die Laubbäume im Herbst so prächtig verfärben und dann ihr Laub verlieren. Zuletzt mussten wir uns bei einem Wald-Memory einzelne Blätter und Baumfrüchte genau einprägen und gezielt danach auf die Suche gehen.
Gegen 11:30 Uhr machten wir uns schließlich mit vielen Eindrücken und neuem Wissen auf den Weg zurück zur Schule und genossen das wundervolle Herbstwetter in vollen Zügen. Nun freuen wir uns darauf, im Unterricht noch mehr über den Wald und seine Bewohner zu erfahren.
Klasse 3a mit Frau Spath
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